Musikalische Weltreise - Brahms Liebeslieder

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Tickets sichern ab € 18,30

SO 30.06.2024, 19:00 Uhr

Residenz, Cuvillies-TheaterMünchenResidenzstraße 180333

Veranstalter: Münchner Madrigalchor e.V.

Folklore und der Klangmagier Gerhard Schmidt-Gaden

Folklore, was ist das?

Die Bezeichnung gibt den Hinweis, dass das Volkslied den Kern dieser Gattung bildet. Die wesentlichen Elemente von Volkslied, regionalen Gesängen (im Dialekt), Song und Kirchenlied erfahren in der Folklore eine Erweiterung: Verzierungen, Variationen, Rhythmik und polyphone Strukturen treten hinzu. Dagegen bleiben weiter Melodiebildung, wohlklingende Harmonik und Klangqualität im Fokus. Wie das Volkslied soll Folklore das Wohlbefinden und die „Harmonie“ einer Gemeinschaft fördern. Als Lebenshilfe begleiten Singen und Musizieren die Spezies Homo sapiens wohl seit dem Beginn der menschlichen Kultur. Fossilien erster Instrumente finden sich schon um 40000 Jahre v. Chr.  Mit der kulturellen Höherentwicklung entstanden dann auch erste Gesangsschulen. Präzise Berichte über die Ästhetik des Singens, also die Schulung des „Schön-Singens“, liefern uns die mythologischen Überlieferungen über Orpheus, der das griechische Heer bei der Eroberung Trojas 1198 v. Chr. durch seinen Gesang anfeuerte. Der Orpheus-Mythos belegt die Bedeutung des Singens: Orpheus, der Halbgott, zwingt durch sein Singen die Winde zum Anhalten ihres „blätterbewegenden Atems“, besänftigt und verzaubert wilde Tiere und bewegt selbst Felsen und Berge. Durch die folgenden geschichtlichen Epochen wurde der Gesang fortentwickelt und gepflegt und auch in unserer Zeit entführt der Gesang Menschen in eine „bessre Welt“. So bekommt die heutzutage prominenteste Sängerin Anna Netrebko in einer Kritik das Etikett „Gesamtkunstwerk“ und über den Sänger Dieskau berichtete 1978 sinngemäß ein Kritiker: „Wenn Dietrich Fischer-Dieskau aus dem Telefonbuch rezitieren würde, wäre das Konzert ausverkauft und das Publikum beglückt“.
Genau in diese Richtung Tonqualität und Stimmzauber wirkte 60 Jahre lang der Klangmagier Gerhard Schmidt-Gaden (geb. 1937). Als Leiter eines Pfadfinderchors entdeckte er das „Faszinosum Stimme“ und er gründete den „Tölzer Knabenchor“. Durch Gesangsunterricht und Hospitieren bei  prominenten Sängern erwarb er sich das Rüstzeug für die Ausbildung seiner Solisten und seines Chors. Den Volltreffer landete er dann bei dem Wiener Professor Otto Iro (1890 – 1971).  Bei all seinen überwältigenden künstlerischen Erfolgen bewahrte sich Schmidt-Gaden die Verbindung zu seinem Ursprung, dem Volkslied. Dem Vorbild Schmidt-Gadens folgend pflegt der Münchner Madrigalchor eine von seinem Leiter erarbeitete physikalisch-physiologische Stimmschulung und eine klangorientierte Chorliteratur. Im Chorkonzert am 30.06. im Cuvilliéstheater bietet der Münchner Madrigalchor im ersten Konzertteil die schönsten Folklore-Lieder aus den fünf Erdteilen, gesammelt während unzähliger Chorreisen in die verschiedensten Länder. Im zweiten Teil erklingen die Liebeslieder von Johannes Brahms, zu denen der Komponist bemerkte, dass sie den Zuhörern Freude bereiten würden.

Franz Brandl

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Quelle: Veranstalter – Irrtümer und Änderungen vorbehalten

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